Kommunikationsexperiment am 7.11.08 in Unterkrumbach

Um die vom Initiativkreis erprobte Methode "Weltrestaurant" auch für andere Veranstalter nachvollziehbar zu machen, haben wir hier die Erfahrungen kurz zusammengefasst. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Die Presseberichte


Alle Infos über die Veranstaltung "Der kurze Holz-Weg"

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Diskussionsabend "Weltrestaurant": Initiativkreis Holz aus der Frankenalb macht die Methode Weltcafe´ kundentauglich

Eine neue Veranstaltungsidee für einen feierlichen aber trotzdem lehrreichen Abend hat der Initiativkreis Holz aus der Frankenalb getestet. Von 18:30 bis 23:00 beteiligten sich 90 begeisterte Gäste an den vier Diskussionsrunden, die jeweils von einem Gang des Heimat auf´m Teller Menüs gekrönt wurden.

Der Initiativkreis ist eine Vereinigung  von Holzspezialisten aus dem Hersbrucker Land, die sich in gemeinnütziger Art für die Verwendung des heimischen Holzes einsetzen. Die seit 10 Jahren aktive Gruppe besteht aus Architekten, Zimmerleuten, Schreinern, Dämmspezialisten, Heizungsbauern der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land und dem Naturschutzzentrum Wengleinpark. Das Jubiläum im November 2008 sollte zusätzlich zur Information über die Themen Energie, Bauen und die Einrichtung mit heimischen Massivholz auch einen „schönen Abend“ beinhalten, dessen Inhalt und Botschaft aber über das gemeinsames Essen und Grußworte hinausgeht.


Aus Weltcafe´ wird Weltrestaurant

herwig Danzer von den Möbelmachern hatte beim „Multistakeholdermeeting“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung die „Weltcafemethode“ kennen gelernt, bei der anmoderierte Fragen an Tischen mit 6 bis 10 Personen diskutiert und die Gesprächsergebnisse von Protokollanten festgehalten werden. Daraus entwickelte er das „Weltrestaurant“, das eben nicht nur für wissensbegierige Seminarteilnehmer, sondern auch für Kunden, Politiker und Fachleute gedacht ist, die sich neben der unauffälligen Wissensvermittlung auch auf einen interessanten Abend freuen sollten. Der Freitagabend vor den beiden Holz-Infotagen sollte aber nicht nur für die Besucher interessant werden, sondern auch dem Initiativkreis neue Ideen und Anregungen bringen. Die Kombination von Workshop mit einem themenbezogenen Viergang-Menü und den anschließenden Info-Tagen stellte Danzer im Förderantrag dem Holzabsatzfonds vor, der die Veranstaltung sofort aus dem Programm „Marketing Forst und Holz“ einem Betrag nahe der Höchstfördersumme unterstützte.

So konnte als Moderator Roland Zimmermann vom Bayerischen Fernsehen gewonnen werden, der sich auf das Kommunikationsexperiment einließ und sich auch in der Vorbereitungsgruppe engagierte. Diese hatte die Aufgabe, die Fragen zu den Themen Energie, Bauen und Möbel aus heimischem Holz zu entwickeln und als viertes Thema, die als Veranstalter zusätzlich eingestiegene Metropolregion Nürnberg zu integrieren.

Knapp 90 Gäste kamen


Die Einladungen in der neben dem bekannten Moderator und dem Menü auch ein Grußwortverbot und die Sitzordnung der Partner an unterschiedlichen Tischen angekündigt war, wurde selektiv an Politiker, Kunden des Initiativkreises und Forstfachleute verschickt. Gegen 18:30 füllte sich die leergeräumte Werkstatt der Möbelmacher, in der statt Holzstapeln und Maschinen 10 Tische und eine edle Massivholzküche aufgebaut waren. Eine Tischnummernfolge auf den Namensschildern zeigte an, an welchen Tisch man welchen Gang zu sich nehmen wird, denn nach jeder Diskussion und jedem Gang wurden die Plätze gewechselt.

Der Moderator erklärte die Idee des Veranstaltungsexperiments und führte gleich in das erste Thema „Energie aus Holz“ ein. Dazu wurden auch einige Fachleute befragt, die die Einzeldiskussionen an den Tischen eingrenzten, um zeitraubende Grundsatzdiskussionen zu vermeiden. Nach einer Minivorstellungsrunde und fünfzehn Minuten freier Diskussion an den Tischen, deren Ergebnisse die Protokollanten festgehalten haben, wurde der erste Gang passend zu den Gesprächsthemen serviert: Geröstete Brotstreifen in Balkenform bildeten um ein Teelicht herum ein Lagerfeuer und auch die dazugehörige Lachsforelle sah durch rot eingefärbten Meerettich „brennend“ aus.

Zur Überraschung der Veranstalter ging der Tischwechsel nach dem Abräumen reibungslos vonstatten und so konnten auch die nächsten drei Themen – Bauen mit Holz, Einrichten mit Holz, und die Metropolregion Nürnberg harmonisch abgearbeitet werden.

Abschlussbesprechung mit Protokollanten

Roland Zimmermann organisierte gleich nach der letzten Runde eine Besprechung der Protokollanten, die die Ergebnisse zunächst in kleiner Runde verglichen und im Anschluss dem gesamten Publikum vorstellten. Gegen 23 Uhr wurde der offizielle Teil beendet, die letzten Gäste gingen um 0:30 Uhr.

Fazit:

Die Weltrestaurantmethode eignet sich vor allem, um weniger involvierten Gästen wie Kunden, Politikern oder Zufallsgästen bestimmte Themenbereiche näherzubringen und im Idealfall aus den Gesprächen zusätzlich neue Erkenntnisse ziehen zu können. Eine solche Veranstaltung steht und fällt mit dem Können des Moderators und der Atmosphäre, die er und das Ambiente drumherum von der Tischdeko bis zur Menüfolge schafft. Die Planung der Diskussionsrunden ist vergleichsweise aufwändig und auch die Organisation der Tischbesatzungen ist ein wichtiger Baustein zum Gelingen einer solchen Veranstaltung. Wenn diese Voraussetzungen aber erfüllt werden, vermittelt ein solcher Abend durch den Kennenlerneffekt und die unaufdringliche Wissensvermittlung aber ein so viel intensiveres Erlebnis als normale Vorträge, dass sich die Vorarbeit mehr als lohnt.

Die Fotostory

Die Fotos sollen einen tieferen Einblick die Veranstaltung ermöglichen. Zum Vergrößern darufklicken.