Die gesamte Berichterstattung über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis der Möbelmacher

Von den Nachrichten bis zur Frankenschau und wer weiß schon, was noch kommt ...

Die Bayern1 Nachrichten

Die Bayern1 Nachrichten berichten am 28. Nov. 2024, dem Tag der Preisverleihung ab 6:30 über den Sieg der Möbelmacher beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025  und alle Menschen, die wir kennen und noch viel mehr, die wir nicht kennen, haben es gehört.

 

Das war im vollgepackten Auto auf dem Weg nach Düsseldorf zur Preisverleihung schon toll. Vollgepackt war das Auto, weil wir auf dem Rückweg noch Kunden in Mainz besuchten.

Dieser Beitrag war gleich in der Früh in den Nachrichten des Bayerischen Rundfunks

Der Nachrichtentext:
Ein Möbelmacher aus dem Nürnberger Land bekommt heute in Düsseldorf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis verliehen. Die Firma aus Kirchensittenbach schreinert Tische und  Stühle nicht etwa aus Tropenholz, sondern aus heimischen Bäumen wie Buche Eiche und Kirsche. Die Stämme aus den umliegenden Wäldern werden direkt am Hof der Schreinerei abgeladen, dort gesägt, gelagert, getrocknet und schließlich zu Maß gefertigten Einzelstücken verarbeitet.

Das würdigte auch die Stiftung, die den Deutschen 
Nachhaltigkeitspreis vergibt. Sie attestiert den Franken Vorbildcharakter in einer Branche, in der Möbel oft zur schnellen Konsumware geworden sein und nach einigen Jahren auf dem Spermüll landen würden.
Ina Schwandner für Bayern 1 in Kirchensittenbach


Der Text von Ina Schwandner im BR

Hier beim Bayerischen Rundfunk nachzuhören
28.11.2024, 05:23 Uhr

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Möbelbauer aus Franken

Die Möbelmacher aus Kirchensittenbach im Nürnberger Land gewinnen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Möbel und Einrichten". Mit ihrem Konzept Massivholzmöbel aus regionalem Holz zu bauen, haben die Franken die Jury überzeugt.

Von

Ina Schwandner

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am 28.11.2024 um 17:30 Uhr.

Esche, Eiche oder Buche. Meterhoch stapeln sich dicke Holzbretter auf dem Hof der "möbelmacher" in Kirchensittenbach. Das Besondere: Das Holz stammt unmittelbar aus der Region. "Der kürzeste Weg für einen Baumstamm waren 500 Meter vom Wald da drüben bis hier her", berichtet herwig Danzer, der Chef des kleinen Unternehmens, und zeigt auf den angrenzenden Wald inmitten der Hersbrucker Schweiz. Der Stamm sei nicht mal auf einen LKW geladen worden, den hätte der Waldbauer direkt mit dem Rückewagen hergebracht. Höchstens seien es 100 Kilometer, die die Stämme auf dem Buckel haben, bevor sie auf dem Hof vor der Schreinerei landen, meistens sogar nur 20 bis 30 Kilometer.

Holzarbeit ist Teamwork

Wenn die Holzlieferung kommt, müssen alle 15 Mitarbeiter zusammen helfen: die Stämme entrinden, mit einer mobilen Säge in große Bretter sägen und diese luftig zu meterhohen Türmen stapeln. Jahrelang trocknen sie dann auf dem Gelände, erst draußen, dann in einer Trockenkammer. "Aktuell haben wir Holz für die nächsten vier bis fünf Jahre hier gelagert," sagt Danzer. Daraus schreinern sie dann Maßanfertigungen für ihre Kunden. Küchen, Betten, Schreibtische, Türen – alles aus Vollholz, alles Unikate. Und nicht ganz billig.

Vorbilder aus Franken

Mit diesem Konzept gewinnt die kleine Firma aus dem Nürnberger Land nun den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Möbel und Einrichten". Laut der Stiftung, die den Preis vergibt, gehören die Franken zu den 100 Vorreitern der Transformation, also den 100 prämierten Unternehmen, die den Wandel hin zur Nachhaltigkeit vorleben. In einer Welt, in der Möbel zur Konsumware geworden seien und entsprechend schnell auf dem Sperrmüll landen würde, setzte das fränkische Unternehmen die richtigen Signale, so die Jury. Sie attestiert den möbelmachern Vorbildcharakter beim Thema Nachhaltigkeit, denn die Massivholzmöbel würden ein Leben lang halten, sie ließen sich umbauen und reparieren.

möbelmacher sucht Nachfolger

In der Werkstatt in Kirchensittenbach freuen sich der Chef und die Mitarbeiter über den Preis, vor allem, weil sie ein so kleiner Betrieb sind, der sich mit seinen individuellen Möbelstücken aus regionalen Hölzern durchsetzen konnte. Denn das ist dem Gründer besonders wichtig: dass die Wertschöpfung bei den Menschen in dem Tal in der Hersbrucker Schweiz bleibt, etwa bei den Waldbauern oder seinen Schreinerinnen und Schreinern.

Vor allem in der aktuellen Zeit nach der Corona-Pandemie sei der Möbelmarkt hart umkämpft, erklärt Danzer. Da sei der Nachhaltigkeitspreis willkommen. Viele seiner Kollegen müssten ihre Handwerksbetriebe schließen, berichtet der Franke. Auch er sucht schon nach einem Nachfolger, der innerhalb der nächsten zehn Jahren seinen Laden übernimmt und dem die Nachhaltigkeit, die Regionalität und die Individualität der Möbel genauso wichtig sind, wie ihm.


Der dreiminütige Fernsehbeitrag in der Frankenschau