Massivholzmöbel aus heimischer Eiche im Deutschen Hirtenmuseum
Dank der geförderten Projektfinanzierung konnten wir eine raffnierte Regal- und Vitrinenlösung einbauen
Normalerweise beteiligen wir uns ja nicht an Ausschreibungen oder Förderanträgen, weil das bisher noch nie geklappt hat. Die Leiterin des Deutschen Hirtenmuseums, Ingrid Pflaum, ließ aber nicht locker, also entwickelten wir anhand Ihrer Fotos und dem Grundriss in Unterkrumbach ihre Ideen weiter und entwarfen eine ziemlich raffinierte Regal- und Vitrinenlösung für den neuen Museumseingang. Wir errechneten kurz die Kosten und vergaßen das ganze auch gleich wieder, in dem sicheren Glauben, dass "sowas" eh nicht klappt.
Gar nicht so lange später rief Ingrid wieder an und erklärte, dass die Fördermittel bewilligt seien und dass sie jetzt eine Ausschreibung machen muss. Naja, ist ja schon mal gut, wenn unser Entwurf in Massivholz verwirklicht wird, dann macht es halt der billigste Kollege, der normalerweise kein Möbelmacher ist. Aber nach der Frist rief sie schon wieder an und meinte, wir sollten das Projekt jetzt bitte zügig verwirklichen, weil es noch in diesem Jahr fertig werden muss. Wir müssen zugeben, wir waren überrascht.
Der einladende neue Eingangsbereich des Deutschen Hirtenmuseums in Hersbruck
Das sagte Museumsleiterin Ingrid Pflaum zum Projekt
Gelungene Maßanfertigung
INGRID M. PFLAUM LEITERIN DES DEUTSCHEN HIRTENMUSEUM HERSBRUCK
Die Herausforderung, die ein altes Gemäuer an neue Einbaumöbel stellt, war bei diesem Projekt nur ungleich geringer als die Geduld gewesen, die es bedurfte, einen Bundes-Förderantrag auszuarbeiten, ohne den eine Umsetzung nicht zustande gekommen wäre. Von den kompetenten Handwerkern der Möbelmacher wurde, begonnen mit der Planung bis zur Ausfertigung und dem etwas komplizierten Einbau, alles wunderbar gemeistert. Besonders die Schrägheit der Stollen durch die nötige Anpassung an das alte Gemäuer, fasziniert auf den ersten Blick.
Alle Mühen haben sich gelohnt! Danke vor allem an das DVA – Soforthilfeprogramm des Bundes! Denn herausgekommen ist ein nachhaltiges und regionales Prachtstück aus zertifizierter, Reichenschwander Eiche, die nun ein Bücherregal und Museumsshop in einem geworden ist. War es früher doch die Regel, dass die handwerklich selbst hergestellten Produkte auch direkt aus der Region stammten. Unser Museum ist voll und zeugt davon, nur heute nennen wir sie Exponate! Und daher bin ich sehr glücklich, dass es nun ein neues Möbelstück in der althergebrachten Handwerkskunst im neuen Eingang des Deutschen Hirtenmuseums gibt. In 2023 wird das Museum 90 Jahre alt und ich wette, dass das neue Kombi-Möbelstück noch älter wird!
Das Ziegenprojekt als sprechender Tisch
Wieder ein Projekt, das das DVA Soforthilfeprogramm des Bundes für kleine Museen finanziert hat
Wieder durften wir für das Deutsche Hirtenmuseum ein Projekt, diesmal zum Thema Ziege verwirklichen, das durch das DVA Soforthilfeprogramm des Bundes für kleine Museen finanziert wurde. Wir haben, wie schon im letzten Jahr, den Entwurf gezeichnet und wieder hat er überzeugt. Jetzt kann der Tisch Ziegenmärchen erzählen, weil die Firma EOS (www.e-o-s.de) die raffinierte Technik geplant organisiert und integriert hat, für die wir den Tisch und die darüber hängende Lautsprecherleuchte vorbereiteten.
Making-of des Fototermins mit fliegender Ziege (wer sich mehr für die drachenfliegende Ziege interessiert, findet sie hier)
Kinder und auch Erwachsene können bei dieser Museumsstation also auf den Knopf im Tisch drücken, dann wird das im Glasschild angezeigte Märchen oder dessen Erläuterung als aufgezeichnete mp3-Datei abgespielt und von den Speziallautsprechern in der Leuchte abgespielt. Dieselben haben eine extrem geringen Abstrahlwinkel, sodass man nur zwei Meter weiter schon fast nichts mehr davon hört.
In der Dauerausstellung im zweiten Stock des deutschen Hirtenmuseums wird der Tisch durch den Holzboden mit Strom und Lautsprecherkabeln versorgt, die dann über die Wand und Decke zu den Lautsprechern in der Leuchte weitergeführt werden. Das war technisch gar nicht sooo einfach, aber dank gemeinsamer Besprechungen vor Ort und telefonisch konnten wir die Herausforderung meistern.
2017 gab es die Sonderausstellung „Bock auf Ziegen“ im Hirtenmuseum, seitdem sind auch zwei grandiose Bücher zum Thema entstanden, die Sonderausstellung musste wegen der Fördergelder noch im Jahr 2022 fertig werden, was gerade noch so gelang. Der Termin für so eine anspruchsvolle Aufgabe mit dem Verstecken der aufwändigen Technik war ausgesprochen sportlich, aber dank der wohlwollenden Zusammenarbeit aller Fachleute dann doch lösbar. Wir freuen uns riesig, dass das moderne Projekt bei den kleinen und großen Besuchern so gut ankommt.
Museumsleiterin Ingrid Pflaum schrieb zu diesem Projekt:
"Was lange währt wird endlich gut!
Seit unserer Sonderausstellung „Bock auf Ziegen“ in 2017 musste die „Geis“ warten, bis sie in unsere
Dauerausstellung einziehen konnte. Wir hatten zwar „Bock“ aber kein Geld – bis wir uns 2022 mal wieder
für eine Förderung bewarben und auch dank der Möbelmacher-Planung erfolgreich waren.
Danke auch an den Deutschen Verband für Archäologie und den Beauftragten der Bundes-
regierung für Kultur und Medien, sowie die Raiffeisenbank Nürnberger Land."